Geschichte

Chronik der Entstehung eines Freien Radios in Karlsruhe

 

Frühjahr 1992

Novellierung des Landesmediengesetzes mit der Möglichkeit nicht-kommerziellen Rundfunks (Paragraph 27(2)).

März 93

Auf Initiative von Radio Dreyeckland aus Freiburg (RDL) erstes Karlsruher Radiotreffen im Gewerbehof. Etwa 30 Radiointeressierte wollen ein nichtkommerzielles Radioprojekt in Karlsruhe aufbauen. Danach finden regelmässige Radioplena statt.

02.06.93

Gründungsversammlung des Förderverein für ein Freies Radio in Karlsruhe e.V. mit 27 Gründungsmitgliedern. Der Verein soll vor allem die Finanzierung des nicht-kommerziellen Radios durch Mitgliedsbeiträge sicherstellen.

29.06.93

Gründungsversammlung der Assoziation Freier Gesellschaftsfunk in Baden-Württemberg e.V. (AFF) als Dachverband der nicht-kommerziellen Radioinitiativen im Ländle.

Juli 93

Beginn der Diskussion des Redaktionsstatutes, mehrere Infostände zur Öffentlichkeitsarbeit werden veranstaltet. Das Problem der Raumfrage wird groß. Das Radioplenum trifft sich ab August zweimal im Monat im Tempel.

27.08.93

Erstes Beirattreffen des Fördervereins.

21.09.93

Große Informationsveranstaltung, zu der etwa 120 Gruppen und Initiativen eingeladen werden. Etwa 50 Personen folgen der Einladung. Diskussion über künftige Programminhalte, Startschuss zur Gründung eines regelmässig stattfindenden Redaktionsplenums. Das bisherige Radioplenum übernimmt vor allem organisatorische Aufgaben und wird zum Strukturplenum.

23.10.93

Ausschreibung der nicht-kommerziellen Frequenz 104,8 MHz für Karlsruhe. Mit der Senderleistung von 1 KW kann ein Gebiet von 30km um Karlsruhe erreicht werden.

November 93

Bildung einzelner Redaktionsgruppen, die sich regelmäßig treffen

Dezember 93

Bezug eigener Räumlichkeiten in der Wilhelmstrasse 30 in der Karlsruher Südstadt. Eine tägliche Sprechstunde für Interessierte wird eingerichtet. Das Freie Radio Karlsruhe bekommt endlich einen Namen: QUERFUNK soll es heissen.

20.01.94

Gründungsversammlung des QUERFUNK-Redaktionsverein e.V.

03.02.94

Tag der offenen Tür mit Pressekonferenz im Radiobüro. Das Radioprojekt wird in größerem Rahmen der Öffentlichkeit vorgestellt. Mitgliederzahl des Fördervereins steigt auf über 100.

12.02.94

Erstes QUERFUNK-Fest im Tempel mit drei Live-Bands.

März 94

Entgegen der ursprünglichen Planung beschliessen beide Radioplena vor allem aus Kostengründen, nicht in den Tempel sondern in den Gewerbehof zu ziehen, wo sich auch die künftigen Studios befinden sollen.

März 94

Im Radiobüro wird ein provisorisches Studio eingebaut, um Sendungen vorzuproduzieren.

15.04.94

Zweites QUERFUNK-Fest im Tempel.

April/Mai 94

AFF-Konzerttour durch Baden-Württemberg. Am 13.05. landet die Tour in Karlsruhe im SUBWAY mit vier Gruppen und über 400 Besucher*innen.

27.05.94

Jahreshauptversammlung des Fördervereins

Juni 94

Regelmäßige Infostände und Infocafes mit Workshops werden veranstaltet.

08.06.94

Gründung der QUERFUNK Radiobetriebs-GmbH mit Förderverein und Redaktionsverein als gleichberechtigte Gesellschafter. Sie soll Betreiberin des Radiosenders sein.

30.06.94

Termin zur Lizenzantragsstellung für die nicht-kommerziell ausgeschriebene Frequenz 104,8 MHz. In dem umfangreichen Antrag werden 24 Stunden tägliche Sendezeit beantragt. Nachdem dieser Termin von der Landesanstalt für Kommunikation (LfK), die über die Lizenzvergabe entscheidet, bereits verschoben wurde, hofft QUERFUNK, statt wie ursprünglich im Oktober 1994 vorgesehen, Ende des Jahres auf Sendung gehen zu können. Neben QUERFUNK gibt es noch sieben weitere BewerberInnen auf die Nichtkommerzielle Frequenz

Juli 94

Beginn der Bauarbeiten an den Studioräumen im Gewerbehof.

25.07.94

Umzug von der Wilhelmstrasse 30 in den Gewerbehof in der Steinstrasse 23.

19.-21.08.94

Großer Infostand auf dem Fest in der Günther Klotz Anlage

29.08.94

Eintrag der QUERFUNK Radiobetriebs-GmbH in das Handelsregister

September 94

Mitgliederzahl des Fördervereins erreicht 200

10.10.94

Bei der Landesanstalt für Kommunikation (LfK) findet ein Sondierungsgespräch mit den MitbewerberInnen statt. Die Musikhochschule Karlsruhe (zusammen mit Universität Karlsruhe und Zentrum für Kunst und Medientechnologie Karlsruhe (ZKM)) und das Institut zur Förderung von Wissenschaft und Ausbildung im Bereich der neuen Medien Bruchsal (IFM) beanspruchen den Hauptteil der Sendezeit.

Oktober 94

Treffen mit der Musikhochschule: Es konnte keine Einigung erzielt werden.

15.11.94

Start des Gewerbehoffunks: Ein tägliches Programm von ca. 1 1/2 Stunden dient dazu, Radiopraxis zu gewinnen.

Herbst 94

Mehrere Workshops zu Technik, Interviews, Sprache u.s.w. werden veranstaltet.

7.12.94

Erstes offizielles Einigungsgespräch bei der LfK mit den Mitbewerber*innen: Eine Einigung mit der Hauptkonkurrenz Musikhochschule und IFM Bruchsal konnte nicht erreicht werden.

Dezember 94

Abschluss von Kooperationsverträgen über die Zurverfügungstellung von Sendezeit mit kleinen Bewerber*innen auf die nichtkommerzielle Frequenz.

Der Studioausbau wird beschleunigt.

QUERFUNK startet zusammen mit den anderen AFF-Radioinitiativen in Baden-Würtemberg eine Gesetzesinitiative im Landtag zur finanziellen Förderung des offenen Gruppenradios.

21.-23.1.95

In Raumünzach (Murgtal) findet ein inhaltliches Diskussions- und Arbeitswochenende statt

28.1.95

Einweihung der Studioräume im Rahmen eines Tags des offenen Radios. Inzwischen sind über 40 Gruppen und über 200 Einzelpersonen Mitglied im Förderverein.

01.02.95

Der Landtag von Baden-Württemberg beschließt eine Gesetzesänderung, die eine Förderung nicht-kommerzieller Sender erstmals zulässt.

07.03.95

Radio StHörfunk Schwäbisch Hall und das Freie Radio Freudenstadt werden für jeweils 24 Stunden lizenziert.

08.03.95

Die Frequenz 106,5 MHz mit einer Leistung von 100 W in Bruchsal wird nicht-kommerziell ausgeschrieben.

08.03.95

Die LfK unterbreitet einen Vorschlag zur Sendezeitaufteilung zwischen QUERFUNK, MuHo und IFM. Dabei soll die sogenannte Kernsendezeit von täglich 8.00 bis 22.00 paritätisch zwischen MuHo/IFM und QUERFUNK aufgeteilt werden. QUERFUNK nimmt dazu Stellung und lehnt den Vorschlag ab.

03.04.95

Wider Erwarten fällt der Vorstand der LfK eine Entscheidung über die Lizenzierung, die noch vom Medienrat bestätigt werden muss.

07.04.95

Jahreshauptversammlung 1995 des Fördervereins.

10.04.95

Der Medienrat stimmt der Entscheidung des Vorstands der LfK zur Lizenzvergabe zu. QUERFUNK bekommt die Sendezeiten von Mo bis Fr jeweils 12 - 17 Uhr und 22 - 7 Uhr und das Wochenende von Fr 12 Uhr bis Mo 7 Uhr. Neben QUERFUNK wird auch eine "Arbeitsgemeinschaft Lernradio" lizenziert, hinter der sich die MuHo und das IFM verbirgt. Sie bekommt die restliche Sendezeit. QUERFUNK ist entsetzt über die Sendezeitaufteilung, da unter der Woche die komplette Morgen- und Abendschiene an die "AG Lernradio" vergeben wurde.

April/Mai 95

Die Vorbereitungen für den Sendestart werden getroffen. Am 17. Juni soll QUERFUNK on Air mit einem zweitägigen Radiofest im Gewerbehof.

Mitte Mai 95

Eine organisatorische Neustrukturierung soll die regelmäßige Arbeit im Radioprojekt verbessern. Die Neuorganisierung wird im Radioprojekt kontrovers diskutiert.

19.05.95

Der ausgearbeitete Sendeplan wird im internen Probebetrieb getestet.

26.05.95

Der Probebetrieb wird On Air geschaltet. QUERFUNK ist erstmals in einem Umkreis von ca 30 km zu empfangen.

17.06.95

QUERFUNK startet offiziell seinen Sendebetrieb mit einem zweitägigen Fest im Gewerbehof.

19.06.95

Der reguläre Sendebetrieb beginnt. 60 Stunden Programm wöchentlich sind auf der 104,8 zu hören.

Juni 95

QUERFUNK legt gegen die Sendezeitaufteilung Widerspruch bei der LfK ein.

24.06.95

Sendestart des Freien Radios StHörfunk Schwäbisch Hall.

16.07.95

Sendestart Wüste Welle Tübingen/Reutlingen.

Juli 95

Der Mitgliederstand erreicht 300

Juli 95

Aufgrund des Einschreitens des Staatsministerium Ba-Wü wird den Freien Radios im Ländle eine Förderung der Gruppensendeplätze verweigert. Die LfK gewährt dafür ein Almosen für ein sogenanntes "Medienpraktisch-Programm".

August 95

Über 350 Mitglieder beteiligen sich am Förderverein, davon über 50 Gruppenmitglieder.

11.09.95

Um 11 Uhr startet auf der Frequenz 104,8 MHz auch die "AG Lernradio" ihr Programm. "Radio aus Bruchsal" - gestaltet vom IFM - macht ein Programm, welches sich, wie befürchtet, von Programmen herkömmlicher kommerzieller Sender kaum unterscheidet. Außerdem sendet "Radio aus Bruchsal" stündliche Werbeblöcke auf der nichtkommerziellen Frequenz.

01.10.95

Das Programm wird auf über 70 Stunden wöchentlich ausgedehnt. Die Nachmittagsschiene wird durch wiederholte Musiksendungen ergänzt. Die verfügbare Sendezeit ist mittlerweile fast belegt. Etwa 100 Menschen beteiligen sich aktiv am Radioprojekt.

14.12.95

Der Landtag von Ba-Wü beschließt erneut eine Förderung für Nichtkommerzielles Radio. Im Gegensatz zur Entscheidung im Februar sollen nicht die Offenen Sendeplätze, sondern die VeranstalterInnen direkt gefördert werden. Die Förderung darf maximal 10% des LfK-Haushalts - also derzeit 1,2 Mio. DM - für alle Nichtkommerziellen Radios betragen. Die genaue Förderungshöhe wird aber von der LfK bestimmt.

Dezember 1995

Auch die Musikhochschule Karlsruhe sendet mittlerweile als Teil der "AG Lernradio" ihr abendliches Programm. Als "gesellschaftliche Gruppen" beteiligen sich am Programm der MuHo das badische Staatstheater und das Forschungszentrum (vormals Kernforschungszentrum) Karlsruhe. Die Uni Karlsruhe und das Zentrum für Kunst und Medientechnologie (ZKM) werden in Kürze folgen. Damit wird das abendliche Radioprogramm auf 104,8 MHz ausschließlich von staatlichen Institutionen bestritten.

Dezember 1995

Der Mitgliederstand steigt auf über 400.

01.02.96

Ein neuer Programmplan tritt in Kraft. Alle drei Monate soll das QUERFUNK-Programm künftig aktualisiert werden.

07.02.96

Erörterungstermin bei der LfK in Stuttgart zu ihrem Entwurf der Förderrichtlinien. Es zeigt sich, daß es erhebliche Diskrepanzen gibt zwischen der LfK und den Freien Radios bezüglich einer Förderung Nichtkommerzieller Hörfunkveranstalter*innen.

12.02.96

Als letzte der Freien Radioinitiativen wird das Freie Radio Stuttgart Stuttgart mit annähernd 24 Stunden täglich auf der 97,2 MHz mit einer Sendeleistung von 100W lizenziert.

Februar 96

QUERFUNK beantragt als letztes der Freien Radios eine ABM-Stelle. Damit soll zum ersten mal eine Person beim Radio hauptamtlich beschäftigt werden.

01.-03. März

"AFF-Ratschlag" in Tübingen. Arbeitswochenende der Freien Radios in Ba-Wü zur Reflektion der bisherigen landesweiten Zusammenarbeit und zur Entwicklung neuer Konzepte einer landesweiten Radiovernetzung.

März 96

Die LfK verschiebt erneut die Verabschiedung der Förderrichtlinien für den Nichtkommerziellen Hörfunk in Baden-Württemberg.

März/April 96

Anläßlich einer Pressemitteilung des Innenministeriums Ba-Wü wirft die LfK QUERFUNK und RDL vor, zu einer verbotenen Kurdistandemo aufgerufen zu haben. QUERFUNK erreicht ein Bescheid der LfK, in dem 45 Stunden Sendemitschnitte angefordert werden, teilweise auch von Sendungen, die zu diesem Zeitpunkt noch nicht ausgestrahlt waren. Gleichzeitig wird Zwangsgeld, Bußgeld und Vollstreckung des Bescheides angedroht und der Sofortvollzug angeordnet (Widerspruch hat keine aufschiebende Wirkung). Der informelle Kontakt in dieser Sache wird von der LfK abgebrochen. QUERFUNK geht zur Klärung der Frage, ob diese Bänder an die LfK ausgehändigt werden müssen, lassen QUERFUNK und RDL vor dem VG Stuttgart klären. Der Prozess erhält Grundsatzcharakter, da es bislang noch keine vergleichbaren Entscheidungen bislang gibt.

April 96

Die Förderrichtlinien (FÖRL) sind von der LfK verabschiedet. Fast keine Wünsche der Freien Radios in den wesentlichen Teilen der FÖRL sind übernommen worden. Mittels einer Themenvorgabe schreibt die LfK den Radios vor, was sie für den Erhalt der Gelder in ihrem Programm senden sollen. Gleichzeitig wurden "Vielfaltskriterien" entwickelt, mittels denen die einzelnen Radios für die Vergabe der Fördergelder beurteilt werden sollen.

April 96

Die LfK verweigert QUERFUNK und RDL wegen des aktuellen Rechtsstreits die Förderung. Trotz schriflicher Anfragen gingen bei QUERFUNK weder die FÖRL noch die Antragsunterlagen ein.

3.- 5. Mai 96

Bundeskongress der Freien Radios in Tübingen. QUERFUNK wird offiziell Mitglied im BFR (Bundesverband Freier Radios). Nachdem der Bundesvorstand zurücktritt und sich kein neuer Vorstand findet, wird ein neuer Bundeskongress in Marburg im Juli festgesetzt.

Mai 96

Auch das Arbeitsamt läßt sich vom Rechtsstreit zwischen QUERFUNK und der LfK beeindrucken: solange es den Vorwurf gegen QUERFUNK gibt, zu einer verbotenen Demo aufgerufen zu haben, wird die Genehmigung der ABM zurückgestellt.

30. Mai 1996

Die erste Jahreshauptversammlung des Fördervereins nach Lizenzierung und Sendestart.

15. Juni 1996

QUERFUNK feiert sein Jubiläum: ein Jahr heißt es: Kein Kommerz auf 104,8 MHz.

11. Juli 1996

Das Verwaltungsgericht Stuttgart entscheidet im Rechtsstreit mit der LfK. Die LfK-Verfügung wurde teilweise für rechtswidrig erklärt. Drei der ursprünglich 6 angeforderten Sendetagaufzeichnungen müssen allerdings zugeschickt werden. QUERFUNK beschließt darauf, die jetzt noch angeforderten Bänder zur Kontrolle an die LfK zu schicken und nicht in die Berufungsinstanz zu gehen. Der Ausgang des Eilverfahrens wird von den Aktiven im QUERFUNK als Teilerfolg gewertet. Das Hauptverfahren soll weitergeführt werden. RDL wird im Gegensatz zu QUERFUNK den Rechtsstreit in der nächsten Instanz weiterfechten.

20.-21. Juli 1996

BFR-Treffen in Marburg. Ein neuer Vorstand wird gewählt und ein Arbeitsprogramm ausgearbeitet.

August 1996

RDL droht ein Abschalten der Sendeleitung auf die "Hohe Möhr", da Fördergelder von der LfK zurückgehalten werden. Auch QUERFUNK wird noch eine Förderung verweigert. RDL klagt erneut gegen die LfK und fordert, wie auch QUERFUNK, aufgrund der Amtsführung des Präsidenten der LfK, Eugen Volz (CDU), einen parlamentarischen Untersuchungsausschuß. Das Verwaltungsgericht entscheidet, daß die LfK die vorenthaltenen Fördermittel an RDL auszahlen muß.

29.08.96

QUERFUNK stellt bei der LfK einen Lizenzantrag auf Übertragungskapazitäten im Rahmen des "DAB-Projektes" (Digital Audio Broadcasting), ein Versuchsprojekt zur Einführung digitalen Hörfunks.

28.09.96

Als letztes der Freien Radios in Ba-Wü startet um 12 Uhr das Freie Radio Stuttgart (FRS) auf 97,2 MHz. Zwar hat das FRS eine 24-Stunden-Lizenz, jedoch ist der nur 100 W schwache Sender nur im Stuttgarter Talkessel zu empfangen.

September 1996

QUERFUNK wird wie alle übrigen Freien Radios bei der Vergabe von DAB-Übertragungskapazitäten nicht berücksichtigt - ohne Begründung.

13.-20.10.96

Themenschwerpunktwoche im QUERFUNK-Programm zum Bürger*innenentscheid wegen des geplanten Stadtbahntunnels. Viele Sendungen beteiligen sich mit phantasievollen Beiträgen.

November 1996

QUERFUNK stellt bei der LfK Förderanträge in einer Gesamthöhe von DM 56.000. Der größte Teil der Fördersumme soll in den Technikbereich fließen, der Rest soll für Personal für das Gruppenradio verwendet werden.

Dezember 1996

Die Mitgliederzahl des Fördervereins übersteigt 500.

15.01.97

Überaschend ergeht ein positiver Bescheid der LfK über unsere beantragte Personalförderung. Für den Erhalt der 15.000 DM müssen allerdings noch Auflagen von QUERFUNK erfüllt werden.

20.01.97

Nachdem schon die QUERFUNK-Plena einen Umzug in größere freiwerdende Räume im Gewerbehof beschlossen haben, stimmt auch das Gewerbehofplenum einem Umzug von QUERFUNK in den Bau Ost zu. Umzug soll Ende März 1997 sein.

03.02.97

Ein neues QUERFUNK Programm beginnt. Neu sind nicht nur einige Sendungen, sondern auch die Unterteilung des Sendeplans in durchgehende Wortsendungsschienen, in eine Magazinschiene und in Musikschienen. Diese Strukturierung soll das Programm für Hörer*innen übersichtlicher machen.

05.03.97

Anhörungstermin bei der LfK. Thema ist der Dissens zwischen den KooperationspartnerInnen Media Vision (MV) und der Gemeinschaft der Siebenten-Tags-Adventisten (STA) und QUERFUNK über die Begleichung der Kosten, die QUERFUNK für die Ausstrahlung der Sendungen in Rechnung gestellt hat.

08.03.97

Im Rahmen des internationalen Frauenkampftags 1997 gehört den Frauen im QUERFUNK die komplette Nachmittags- und Abendsendezeit von 12 Uhr bis 22 Uhr. Das Programm wird auf dem Karlsruher Marktplatz übertragen.

31.03.97

Der Präsident der LfK und erklärter Gegner Freier Radios, Dr. Eugen Volz, verläßt die Behörde überaschend. EinE NachfolgerIn ist noch nicht in Sicht.

19.04.97

QUERFUNK zieht in die neuen Büroräume.

18.-23.05.97

AFF-Radio-Pfingstcamp in Markelfingen am Bodensee.

23.05.97

Die LfK kommt zu der Auffassung, daß QUERFUNK nicht zu einer verbotenen Kurdistan-Demonstration aufgerufen hat, sondern lediglich darüber berichtet hat. Das seit einem Jahr anhängige Rechtsaufsichtsverfahren gegen QUERFUNK wird von der LfK eingestellt.

31.05.97

Jahreshauptversammlung des Fördervereins.

21.06.97

QUERFUNK feiert sein 2-jähriges Sendejubiläum. "Nimm Zwei" ist das Motto des Festes, das zusammen mit der Filmwerkstatt Karlsruhe im Gewerbehof gefeiert wird.

01.07.97

Bei der GEMA in München finden Verhandlungen über die künftige Vergütung von Urheber*innenrechte für Freie Radios statt. Ein gemeinsames Ergebnis wurde nicht erreicht.

21.07.97

Der neu vom Landtag gewählte Präsident der LfK, Hirschle (CDU) wird in Stuttgart den Medien präsentiert.

Oktober 1997

Die Auszahlungsmoral der LfK über beantragte Fördergelder scheint sich durch den neuen Präsidenten deutlich verbessert zu haben. Eine Abschlagzahlung von über 30.000 DM für neu beantragte Mittel und bereits abgewickelte Fördergelder gehen auf das QUERFUNK-Konto ein.

20.10.1997

Erneuter Verhandlungstermin bei der GEMA. Diesmal wird ein Durchbruch erzielt und eine für Freie Radios akzeptierbare Vergütung festgelegt. Alle im Bundesverband Freier Radios (BFR) organisierten Initiativen sollen in den Genuss der neuen Regelung kommen.

14.-16.11.97

Bundeskongress des BFR in Hannover. Zwei QUERFUNKer werden in den BFR-Vorstand gewählt.

März 1998

Nach längerer Diskussion wird für den Bereich Öffentlichkeitsarbeit im QUERFUNK eine hauptamtliche Stelle ausgeschrieben. Die Bezahlung dieser Halbtagesstelle soll durch LfK-Fördergelder erfolgen. Die QUERFUNK-Gremien wählen unter zwei Bewerbern aus, ab dem 01.04.98 tritt diese Person ihre Stelle an. Damit wird zum erstenmal eine Person im Freien Radio Karlsruhe fest angestellt und bezahlt.

05.03.98

Nach einer langen Umbauphase und zwischenzeitlichen Finanzierungsschwierigkeiten nimmt nun auch endlich das zweite Studio seinen Sendebetrieb auf. Damit verfügt das Freie Radio über zwei sendefähige Studios und einen weiteren Vorproduktionsplatz.

08.03.98

Anläßlich des internationalen Frauentags gehört auch dieses Jahr den Frauen der Äther auf 104,8 MHz. Den ganzen Tag über wird von ihnen ein Sonderprogramm ausgestrahlt.

25.04.98

Nach monatelangen zähen Verhandlungen kommt es endlich zu einer Vertragsunterzeichnung mit der GEMA. Zwar wurde kein neuer Tarif erreicht, der Vertrag erlangt allerdings für alle Freien Radios in der BRD Pilotcharakter.

20.05.98

Jahreshauptversammlung 1998 des Fördervereins für ein Freies Radio in Karlsruhe.

13.06.98

Drei Jahre "On Air" heißt es mittlerweile und QUERFUNK feiert dies mit einem Fest im Gewerbehof.

17.06.98

Einer der Kooperationspartner, Media Vision, kündigt ohne weitere Begründung den Kooperationsvertrag. Die Sendungen werden daraufhin eingestellt.

22.06.98

Um den EntscheidungsträgerInnen der Landesmedienanstalt ein Bild von der Situation Freier Radios zu vermitteln, lädt QUERFUNK die Vertreter*innen des Medienrats nach Karlsruhe ein. Nach einer Besichtigung der QUERFUNK-Räume und der Erläuterung der Probleme nehmen auch VertreterInnen der AFF an der Medienratssitzung teil.

Juli 1998

Auch die GVL, eine weitere UrheberInnenrechtsgesellschaft, will jetzt von QUERFUNK eine Vergütung.

Juli 1998

Nach mittlerweile über drei Jahren erinnert sich die LfK an den Widerspruch gegen die Sendezeitaufteilung bei der Lizenzerteilung und verlangt von QUERFUNK eine Begründung.